Monheimer
Förderpreis für Bildende Kunst 2002
Die Stadt Monheim
am Rhein ist Partnerstadt im Rahmen der EUROGA
2002plus und der dezentralen
Landesgartenschau. Eingebettet in diesen Kontext finden im Jahr
2002 zahlreiche Aktivitäten zum Thema Kunst und Kultur in Monheim
statt, deren Ziel es u.a. ist, die Aneignung von Kunst im öffentlichen
Raum und deren Verständnis zu erleichtern und zu fördern.
Eingebettet in diese Aktivitäten ist auch die erstmalige Vergabe
eines Förderpreises für Bildende Kunst. Mit der Auslobung
des Preises möchte die Stadt
Monheim die Arbeit nordrhein-westfälischer Künstlerinnen
und Künstler unterstützen und ihnen eine Plattform bieten,
ihre Werke einem interessierten Publikum sowie möglichen Kaufinteressenten
für die Dauer eines Jahres zu präsentieren.
Der Preis ist mit insgesamt 60.000.- DM dotiert. Vergeben werden
ein Hauptpreis, dotiert mit 15.000.- DM, und neun weitere Preise,
dotiert mit jeweils 5.000.- DM.
Ausgearbeitet wurde der Wettbewerb für die Stadt Monheim von
der Kölner "Gesellschaft für interdisziplinäre
Praxis" (GIP). An der Ausschreibung beteiligen konnten sich
bis zum 31.10.2001 Künstlerinnen und Künstler, die in
Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten und ein Alter von 45 Jahren
nicht überschritten hatten. Thematisch wurden keine Vorgaben
gemacht.
Die Objekte der Gewinner des Wettbewerbs werden für ein Jahr
im neu hergerichteten Monheimer Marienburgpark ausgestellt. Eröffnet
wird die Präsentation am 9. Juni 2002 mit einem Fest. Zur Eröffnung
erscheint ein Katalog, der die Künstlerinnen und Künstler
mit ihren Werken dokumentiert.
Am 1. Dezember 2001 tagte in Monheim eine Jury und traf ihre Wahl
aus 129 Einreichungen.
Die Jury setzte sich zusammen aus Luda
Liebe (Galeristin, Monheim), Dr. Maria Linsmann-Dege (Kunsthistorikerin
und Museumsleiterin, Troisdorf), Peter Nettesheim (Bildhauer und
Dozent an der Universität Siegen), Jürgen Orthaus (Redakteur,
Köln) und Odo
Rumpf (Freischaffender Künstler, Leverkusen).
Die Jury vergab Preise an die folgenden 10 Künstlerinnen und
Künstler, behielt sich aber vor, den ersten Preis des Wettbewerbs
erst nach Fertigstellung der Skulpturen unter den Genannten auszuwählen.
Herm-Jörg Barner (Köln)
"Rhein-Ring"
Das Objekt besteht aus vier ovalen, 350 cm hohen Ringen, die hintereinander
aufgestellt werden. Der Künstler hat sich dazu von einem Steinwurf
ins Wasser und den dabei entstehenden Wellen inspirieren lassen.
Christel Blömeke (Düsseldorf)
"Drei Wände"
Die aus Beton gefertigte Arbeit (231 x 90 x 80 cm) besteht aus drei
Elementen: einer Wand, einem großen und einem kleinen Rahmen.
Die Anordnung der Elemente zueinander lässt verschiedene Ein-
und Durchblicke zu und soll dabei einen Rhythmus entstehen lassen,
der Assoziationen zu Architektur und Pflanzenwelt eröffnet.
Andrea Freiberg (Siegen)
Ohne Titel
Das plastische Ensemble besteht aus zwei Skulpturen (215 x 60 /
235 x 50 cm), die aus Ulme gefertigt und mit einer witterungsbeständigen
Lasur überzogen werden. Architektonische Merkmale und organische
Phänomene zeigen sich dabei im säulenähnlichen Aufbau
und in den unterschiedlichen Winkeln der Stufen. Wie die Struktur
von Tannenzapfen einem inneren Aufbau folgt, liegt diesem System
die Funktionalität von Wendeltreppen zugrunde. Die Körper
der Skulpturen zeichnen sich in den Raum. Frei von Funktionalität
verweisen sie auf sich und den weiteren Umraum.
Thomas Gerhards (Münster)
"Memory"
Die Arbeit ist eine Sitzbank (83 x 132 x 81 cm) aus verzinktem Stahl
mit einem im Inneren befindlichen Leuchtkörper, der ein Foto
einer Berglandschaft erhellt. Die Bank ist zugleich Schaukasten
mit in der Werbung üblichen Mitteln, Gebrauchsgegenstand, wie
auch Skulptur. Der Besucher, der die Bank nutzt, sitzt im Tal einer
Berglandschaft. Tagsüber dominiert der reale Raum der Natur,
in der Dunkelheit der virtuelle Raum der Bildlandschaft.
Volker Kiehn (Köln)
"Ausflug auf dem Lande"
Die Objektgruppe besteht aus fünf unbearbeiteten Felsen (Material:
Muschelkalk), die auf Stahlräder montiert und beweglich sind.
Der größte ist ca. 155 cm hoch. Die Felsen stehen in
einer Reihe, der Größte bildet die Spitze der Gruppe.
Die Anordnung erinnert an eine Entenmutter mit ihren Küken,
die unsicher über das Land watscheln.
Christoph Kuban (Köln)
"Mobile-Ensemble"
Das Mobile-Ensemble besteht aus drei Elementen, die von einem senkrechten
Strang herabhängen (ca. 460 cm Länge). Es setzt sich aus
bunten Plastik-Fundstücken zusammen und wird in einer Baumkrone
aufgehängt. Die Formgebung und die gemäßigte Bewegung
ordnet sich dem alten Baumbestand harmonisch unter. Das Spiel der
leichten Bewegung mit dem Licht korrespondiert mit dem Lichtspiel
in den Blättern und Ästen.
Dragan Lovrinovic (Münster)
"Baum der Erkenntnis"
Das Objekt ist ein ca. fünf Meter hoher Antennenbaum, bestehend
aus einem verzinkten Metallgestänge, an dem 80 Antennen befestigt
sind, "grau, blattlos und nimmergrün".
Robert Schymura (Monheim)
"Monitore"
Die Installation besteht aus bis zu 45 in Reihen aufgestellten
Betonrinnen (10 cm breit und 95 cm lang), die von innen mit schwarzer
Farbe ausgemalt und mit Wasser gefüllt sind. Die Wasseroberfläche
erzeugt bewegte Bilder, die je nach Betrachterstandpunkt die Landschaft
facettenreich widerspiegeln.
Christiane Stegat (Köln)
"Anthurie"
Dabei handelt es sich um ein im 3-D-Programm entworfenes Abbild
einer Anthurienblüte, die auf Folie ausbelichtet wurde. Die
Folie ist in eine Werbetafel (170 x 125 x 30 cm) eingespannt und
wird von hinten beleuchtet.
Martin Steiner (Dorsten)
"Farbige Formen"
Die Skulptur besteht aus mehreren 1,50 m hohen, im Grundriss kreuzförmigen
Elementen, die aus einzelnen 60 cm breiten und im rechten Winkel
gekanteten Blechen zusammengesetzt sind. Die Bleche sind beidseitig
farbig lackiert. Durch ihre intensive Farbigkeit hebt sich die Skulptur
markant von ihrer Umgebung ab. Verändert der Betrachter seinen
Standort, verändern sich auch das Zusammenspiel der Farben
und die Wahrnehmung der Breite der Skulptur.
-> Allgemeines zum Kultursommer
-> Programm des Monheimer
Kunst- und Kultursommers
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